Titel
Quattuor Evangelia
Datierung
[8./9. Jahrhundert]
Entstehungsort
[Bretonisch?]
Digitalisiert von
Universitätsbibliothek Würzburg
Online seit
01.04.2021
Erweiterte Metadaten
Die um das Jahr 800 entstandene Handschrift enthält neben den vier Evangelien noch ein Fragment des Werkes De virginitate von Aldhelm von Sherborne sowie Federproben und -zeichnungen. Aus dem 9. Jahrhundert stammen insulare und kontinentale Einträge in Minuskel sowie 38 althochdeutsche Rötelglossen. In den Vorderdeckel des Prachteinbands sind zwei Elfenbeintafeln aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts eingelassen.
Gehört zu
Titel
Quattuor Evangelia
Entstehungsort
[Bretonisch?]
Datierung
[8./9. Jahrhundert]
Umfang
192 Bl.
Lagen: An den Lagenenden römische Zählung, die an allen 4 Seiten von je 2 waagrechten Federstrichen eingefasst ist. Gelegentlich steht die Zahl auch zu Lagenbeginn.
Kurzbeschreibung
Die um das Jahr 800 entstandene Handschrift enthält neben den vier Evangelien noch ein Fragment des Werkes De virginitate von Aldhelm von Sherborne sowie Federproben und -zeichnungen. Aus dem 9. Jahrhundert stammen insulare und kontinentale Einträge in Minuskel sowie 38 althochdeutsche Rötelglossen. In den Vorderdeckel des Prachteinbands sind zwei Elfenbeintafeln aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts eingelassen.
Weitere Informationen
Entstehung: Bischoff und Hofmann S. 109-110 weisen den Codex einem bretonischen oder konservativen angelsächsischen Zentrum auf dem Kontinent zu, wo der Codex um 800 entstanden sein dürfte. Dieses Zentrum muß auf der Höhe materieller Buchkunst gestanden haben. Einband und Aldhelm-Nachtrag auf 1r weisen anschließend in den alemannischen Raum des frühen 9. Jahrhunderts, dann ausweislich der Glossierung vermutlich noch im 9. Jahrhundert in den ostfränkischen Raum gekommen.
Provenienz
Dombibliothek Würzburg
Besitzer
Universitätsbibliothek Würzburg
Identifikator
M.p.th.f.67
Thurn 3,1, S. 52
DOI: 10.48651/franconica-2838299818208
Frühere Signatur
"Plenarium CCXXXI"
"No. 6"
Digitalisiert von
Universitätsbibliothek Würzburg
Geschichte
Entstehung
Bischoff und Hofmann S. 109-110 weisen den Codex einem bretonischen oder konservativen angelsächsischen Zentrum auf dem Kontinent zu, wo der Codex um 800 entstanden sein dürfte. Dieses Zentrum muß auf der Höhe materieller Buchkunst gestanden haben. Einband und Aldhelm-Nachtrag auf 1r weisen anschließend in den alemannischen Raum des frühen 9. Jahrhunderts, dann ausweislich der Glossierung vermutlich noch im 9. Jahrhundert in den ostfränkischen Raum gekommen.
Provenienz
Buchmalerei
- Kanontafeln fehlen, nur an einer Stelle lassen sich am Rand Konkordanzzahlen feststellen.
- AuszeichnungsschriftAuszeichnungsschrift Uncialis, mit kontinentalen Elementen und Blattornamentik. Die Überschriften und Anfänge von Kola und Kommata sind häufig mit Auripigment bzw. Rot oder durch einen roten Punkt hervorgehoben.
- InitialenInitialen teilweise rot ausgemalt. 3r, 4r: Zierzeilen, Initiale C. 67r: Zierzeilen, Initiale M. 67v: Besonders eindrucksvoll gearbeitetes Flechtband F mit Tierornamentik, ähnlich bretonischen Beispielen der Zeit. 100r: Q. 100v: FUIT. 155v: Zierzeilen, aufwändig gearbeitetes I.
- 1v: ZeichnungenFederzeichnung eines schreibenden Mannes mit lockigem Haar, in Leibrock und Toga. In der Rechten hat er den Calamus, er schreibt in ein Buch, das er mit der Linken an die linke Schulter hält. Auf dem Buch ist zu lesen petui. Bischoff-Hofmann S. 109 setzen daher die Figur mit Petrus gleich.
- 2r: MiniaturenGanzseitige Miniatur, abstrakte Ornamentik mit keltischen und germanischen Einflüssen. Von unten gehen in der Mitte zwei Parallellinien nach oben. Von oben nach unten zweigen sich spiegelgleiche, mäanderartige Liniensysteme ab. Dieses Gerüst ist mit Tinte gezeichnet. Es wird z.T. von roten, zumeist aber schwarzen Punkten eingefaßt. Zwischen den Mittellinien befinden sich in farbigen Rechtecken Hakenkreuze. An den Schnitt- bzw. Wendepunkten der Mäandersysteme stehen mehrere konzentrische Kreise, sie sind umtüpfelt, ihre Segmente sind farbig gestaltet. Oben, rechts und links außen, sind Tiere abgebildet (mit Hundemäulern, Raubtierpfoten, Schuppen und Federn). Über ihren Mäulern sind in der Waagrechten zwei eulenartige Wesen angebracht. Links und rechts unten findet sich Flechtwerk, eines davon läuft in einen Vogelkopf aus. Die Deutung des Ganzen ist problematisch; es wurden u.a. Monogramm, magische Augen, Labyrinth des Todes, Brettspiel vorgeschlagen. Als Farben fanden viele Gelb- (insbes. Auripigment), Rot- und Brauntöne Verwendung
- 67r: MiniaturenKreuz mit Löwenkopfausläufer
Einband
Allgemeine Angaben
17. Jahrhundert. Prachteinband. Schweinsleder über Holz mit blindgeprägten Einzelstempeln auf dem Rücken und ornamentalen Rollen r003922 und r003921 (Vase mit Gehängen etc.). Im Vorderdeckel eingelassen 2 Elfenbeintafeln (2. Hälfte 9. Jahrhundert), von Eierstäben eingerahmt, mit Ranken, Lamm Gottes, Tieren (die sich z.T. im Physiologus nachweisen lassen). Titelschild schwarz umrandet mit roter Aufschrift Evangelium Mathei. Auf dem Hinterdeckel Eckbeschläge. 2 Schließen. Würzburg, 35/E 7.301.
Kodikologie
Beschreibstoff
Material: Schaf-und Kalbspergament
Lagenformel: 24 IV(192)
Lagen: An den Lagenenden römische Zählung, die an allen 4 Seiten von je 2 waagrechten Federstrichen eingefasst ist. Gelegentlich steht die Zahl auch zu Lagenbeginn.
Lagenformel: 24 IV(192)
Lagen: An den Lagenenden römische Zählung, die an allen 4 Seiten von je 2 waagrechten Federstrichen eingefasst ist. Gelegentlich steht die Zahl auch zu Lagenbeginn.
Layout
Schriftraum: 260 x 160 mm
Spaltenzahl: 2 Spalten
Zeilenzahl: 20 Zeilen (Zirkeleinstiche an je beiden Spaltenseiten)
Spaltenzahl: 2 Spalten
Zeilenzahl: 20 Zeilen (Zirkeleinstiche an je beiden Spaltenseiten)
Schrift
- Uncialis
- Angelsächsische Minuskel
- Alemannische Minuskel
Inhalt
- 1r: Aldhelmus, Schireburnensis: De virginitate: Praefatio (Fragment)Literatur:
Edition: MGH AA, Bd. 15, S. 350-352. Literatur: Schaller, Nr. 9616. - 1v: Federzeichnung
- 2r: Miniatur
- 2v: Federproben
- 3r - 66v: Evangelium nach Matthäus
- 66v - 100r: Evangelium nach MarkusSequentia sancti evangelii secundum Marcum. Incipit prefatio Marco.
Marcus ... vocis animatum initio evangelice predicationis - 100r - 155v: Evangelium nach LukasSecundum Lucam prefatio
Quoniamquidem... Fuit in diebus Herodis - 155v - 192v: Evangelium nach JohannesSequentia sancti evangelii secundum Iohannem
In principio
Sekundärliteratur
- Thurn 3,1. S. 52.
- Fischer, Bonifatius: Beiträge zur Geschichte der lateinischen Bibeltexte. 1986. S.456.
- The scriptures and the early medieval Ireland : proceedings of the 1993 Conference of the Society for Hiberno-Latin Studies on Early Irish Exegesis and Homiletics. 1999.
- Oegg, Joseph Anton: Versuch einer Korographie der Erz- und Großherzoglichen Haupt- und Residenzstadt Würzburg oder Historische Entwicklung ihrer Erbauung und Cultur, mittels einer rationellen Topographie, dann ihrer merkwürdigsten Ereignisse, in pragmatischen Annalen. 1808. S. 376-385.
- Matzel, Klaus: Gesammelte Schriften. 1990. S. 274.
- Verzone, Paolo: Werdendes Abendland. 1967. S.220 ; S.238.
- Hofmann Josef; Kainz, Eugen; Freden Max H. von: Franconia sacra : Meisterwerke kirchlicher Kunst des Mittelalters in Franken ; Jubiläumsausstellung zur 1200-Jahrfeier des Bistums und der Erhebung der Kiliansreliquien, 14. Juni bis 12. Oktober 1952 im Mainfränkischen Museum Würzburg. 1952. S. 23, 49f.
- Bischoff, Bernhard; Braunfels, Wolfgang: Karl der Große : Lebenswerk und Nachleben ; Bd. 2: Das geistige Leben. 1965. S.175.
- Thurn, Hans: Handschriften der Universitätsbibliothek Würzburg aus dem Würzburger Domschatz und Heiltum. 1982. S. 206-211.
- Lindsay, Wallace Martin: Notae Latinae : an account of abbreviation in Latin manuscripts of the early minuscle period. 1915. S.493.
- Nürnberger, August Josef: Aus der literarischen Hinterlassenschaft des heiligen Bonifatius und des heiligen Buchardus. 1888. S.133-180; S.136.
- Krämer, Sigrid: Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters ; Bd. 1.2. 1989. S. 855.
- Fischer, Bonifatius: Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter. 1985. S. 134.
- Hofmann, Josef; Bischoff, Bernhard: Libri sancti Kyliani : die Würzburger Schreibschule und die Dombibliothek im VIII. und IX. Jahrhundert. 1952. S.17.
- Goldschmidt, Adolph: Die Elfenbeinskulpturen aus der Zeit der karolingischen und sächsischen Kaiser. 1914.
- Bergmann, Rolf: Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften ; Bd. 4. 2005.
- Niedermayer, Andreas: Kunstgeschichte der Stadt Würzburg. 1860. S.46.
- Stach, Walter: Mitteilungen zur mittelalterlichen Glossographie. 1950. S.11-18.
- Maurer, Helmut: Die Abtei Reichenau: neue Beiträge zur Geschichte und Kultur des Inselklosters. 1974. S.392.
- Gregory, Caspar René: Textkritik des Neuen Testamentes ; Bd. 2. 1902. S.697.
- Borkopp-Restle, Birgitt: Studien zur byzantinischen Kunstgeschichte: Festschrift für Horst Hallensleben zum 65. Geburtstag. 1995. S. 127-146.
- Freudenberger, Theobald: Bischof und Dom : Festschrift zur Vollendung des 60. Lebensjahres von Bischof Paul-Werner Scheele und zur 800. Wiederkehr der Würzburger Domweihe. 1988. S. 525.
- Schutz, Herbert: The Carolingians in Central Europe, their history, arts and architecture. 2004. Abb. 31.
- Gaborit-Chopin, Danielle: Elfenbeinkunst im Mittelalter. 1978. S. 78, 192.
- Holter, Kurt: Das alte und neue Testament in der Buchmalerei nördlich der Alpen. 1963. S. 413 - 471; 457.
- Krusch, Bruno: Chronologica regum Francorum stirpis Merowingicae. 1920. S.468 - S.516, S.489.
- Wegner, Günter: Kirchenjahr und Meßfeier in der Würzburger Domliturgie des späten Mittelalters. 1968. S. 13, Anm. 13.
- Faußner, Hans Constantin: Wibald von Stablo ; Bde 1-3. 2009.
- Lowe, Elias Avery: Codices Latini antiquiores ; 9. 1959. S. 51, Nr. 1422.
- Proniseas Ni Chathain; Richter, Michael: Irland und die Christenheit. 1987. S.47 ; S.176 ; S.20.
- Bischoff, Bernhard; Glauche, Günter; Stoll, Wilhelm; Knaus, Hermann: Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz ; Bd. 4,2: Bistum Freising. Bistum Würzburg. 1979. S. 951 ; S. 975.
- Wenger, Paul Wilhelm: Irische Miniaturen. 1957.
- Stamminger, Johann Baptist: Franconia Sancta. 1881. S. 309.
- Fischer, Bonifatius: Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert. 1988. 496 S.
- Bergmann, Rolf: Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts. 1983. S.9, Nr. 992.
- Bergmann, Rolf: Mittelalterliche volkssprachige Glossen. 2001.
- Greul, G.: Einzige Reproduktionen der berühmten Altherthümer der Kgl. Universitäts-Bibliothek zu Würzburg. 1900.
- Regul, Jürgen: Die antimarcionitischen Evangelienprologe. 1969. S. 25, 52, 55, 64.
- Mayer, Hartwig: Bericht über das Vorhaben einer Edition bisher ungedruckter althochdeutscher Glossen. 1973. S. 230.
- Holländer, Hans; Hutter Irmgard: Kunst des Frühen Mittelalters. 1987. S. 238.
- Bergmann, Rolf: Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften. 1973. Nr. 992.
- Hofmann, Josef: Altenglische und althochdeutsche Glossen aus Würzburg und dem weiteren angelsächsischen Missionsgebiet. 1155. S.29.
- Schepss, Georg: Die ältesten Evangelienhandschriften der Würzburger Universitätsbibliothek. 1887. S.22ff.
- Backes, Magnus: Die Geburt Europas. 1969. S. 132.
- Hemmerle, Josef; Hörmann, Wolfgang: Bayerns Kirche im Mittelalter : Handschriften und Urkunden. Ausstellung veranstaltet von den Bayerischen Staatlichen Bibliotheken in Verbindung mit den Staatlichen Archiven Bayerns ; Juni - Oktober 1960. 1960.
- Braunfels, Wolfgang: Karl der Große : Werk und Wirkung ; [10. Ausstellung unter den Auspizien des Europarates ; ... 26. Juni bis zum 19. September 1965]. 1965. S. 273f.
- Matzel, Klaus: Der lateinische Text des Matthäus-Evangeliums der Monseer Fragmente. 1434. S.290-363.
- Malraux, Andre: Le Surnaturel : la Metamorphose des dieux ; 1. 1977. S.155f.
- Homburger Otto; Boeckler, Arthur: Kunst des frühen Mittelalters [Berner Kunstmuseum]. 1949. S.43f.
- Rost, Hans: Die Bibel in den ersten Jahrhunderten. 1946. S. 168.
- Alexander, Jonathan James Graham: Norman Illumination at Mont St.Michel : 966-1100. 1970. S. 51.
- Glaser, Elvira: Frühe Griffelglossierung aus Freising. 1996.
- Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts. Bd. 3, S. 524, Nr. 7500.
- Bergmann, Rolf: Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften ; Bd. 4. 2005. Bd. 4, S. 1877-1878, Nr. 992.
- Houghton, H.A.G.: A newly identified Old Latin Gospel Manuscript: Würzburg Universitätsbibliothek M.p.th.f.67. 2009.
- Houghton, H.A.G.: The Gospel according to Luke in Vetus Latina 11A (Würzburg, Universitätsbibliothek M.p.th.f. 67). 2016.
Metadaten
Gehört zu
Titel
Quattuor Evangelia
Entstehungsort
[Bretonisch?]
Datierung
[8./9. Jahrhundert]
Umfang
192 Bl.
Lagen: An den Lagenenden römische Zählung, die an allen 4 Seiten von je 2 waagrechten Federstrichen eingefasst ist. Gelegentlich steht die Zahl auch zu Lagenbeginn.
Kurzbeschreibung
Die um das Jahr 800 entstandene Handschrift enthält neben den vier Evangelien noch ein Fragment des Werkes De virginitate von Aldhelm von Sherborne sowie Federproben und -zeichnungen. Aus dem 9. Jahrhundert stammen insulare und kontinentale Einträge in Minuskel sowie 38 althochdeutsche Rötelglossen. In den Vorderdeckel des Prachteinbands sind zwei Elfenbeintafeln aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts eingelassen.
Weitere Informationen
Entstehung: Bischoff und Hofmann S. 109-110 weisen den Codex einem bretonischen oder konservativen angelsächsischen Zentrum auf dem Kontinent zu, wo der Codex um 800 entstanden sein dürfte. Dieses Zentrum muß auf der Höhe materieller Buchkunst gestanden haben. Einband und Aldhelm-Nachtrag auf 1r weisen anschließend in den alemannischen Raum des frühen 9. Jahrhunderts, dann ausweislich der Glossierung vermutlich noch im 9. Jahrhundert in den ostfränkischen Raum gekommen.
Provenienz
Dombibliothek Würzburg
Besitzer
Universitätsbibliothek Würzburg
Identifikator
M.p.th.f.67
Thurn 3,1, S. 52
DOI: 10.48651/franconica-2838299818208
Frühere Signatur
"Plenarium CCXXXI"
"No. 6"
Digitalisiert von
Universitätsbibliothek Würzburg
Geschichte
Entstehung
Bischoff und Hofmann S. 109-110 weisen den Codex einem bretonischen oder konservativen angelsächsischen Zentrum auf dem Kontinent zu, wo der Codex um 800 entstanden sein dürfte. Dieses Zentrum muß auf der Höhe materieller Buchkunst gestanden haben. Einband und Aldhelm-Nachtrag auf 1r weisen anschließend in den alemannischen Raum des frühen 9. Jahrhunderts, dann ausweislich der Glossierung vermutlich noch im 9. Jahrhundert in den ostfränkischen Raum gekommen.
Provenienz
Buchmalerei
- Kanontafeln fehlen, nur an einer Stelle lassen sich am Rand Konkordanzzahlen feststellen.
- AuszeichnungsschriftAuszeichnungsschrift Uncialis, mit kontinentalen Elementen und Blattornamentik. Die Überschriften und Anfänge von Kola und Kommata sind häufig mit Auripigment bzw. Rot oder durch einen roten Punkt hervorgehoben.
- InitialenInitialen teilweise rot ausgemalt. 3r, 4r: Zierzeilen, Initiale C. 67r: Zierzeilen, Initiale M. 67v: Besonders eindrucksvoll gearbeitetes Flechtband F mit Tierornamentik, ähnlich bretonischen Beispielen der Zeit. 100r: Q. 100v: FUIT. 155v: Zierzeilen, aufwändig gearbeitetes I.
- 1v: ZeichnungenFederzeichnung eines schreibenden Mannes mit lockigem Haar, in Leibrock und Toga. In der Rechten hat er den Calamus, er schreibt in ein Buch, das er mit der Linken an die linke Schulter hält. Auf dem Buch ist zu lesen petui. Bischoff-Hofmann S. 109 setzen daher die Figur mit Petrus gleich.
- 2r: MiniaturenGanzseitige Miniatur, abstrakte Ornamentik mit keltischen und germanischen Einflüssen. Von unten gehen in der Mitte zwei Parallellinien nach oben. Von oben nach unten zweigen sich spiegelgleiche, mäanderartige Liniensysteme ab. Dieses Gerüst ist mit Tinte gezeichnet. Es wird z.T. von roten, zumeist aber schwarzen Punkten eingefaßt. Zwischen den Mittellinien befinden sich in farbigen Rechtecken Hakenkreuze. An den Schnitt- bzw. Wendepunkten der Mäandersysteme stehen mehrere konzentrische Kreise, sie sind umtüpfelt, ihre Segmente sind farbig gestaltet. Oben, rechts und links außen, sind Tiere abgebildet (mit Hundemäulern, Raubtierpfoten, Schuppen und Federn). Über ihren Mäulern sind in der Waagrechten zwei eulenartige Wesen angebracht. Links und rechts unten findet sich Flechtwerk, eines davon läuft in einen Vogelkopf aus. Die Deutung des Ganzen ist problematisch; es wurden u.a. Monogramm, magische Augen, Labyrinth des Todes, Brettspiel vorgeschlagen. Als Farben fanden viele Gelb- (insbes. Auripigment), Rot- und Brauntöne Verwendung
- 67r: MiniaturenKreuz mit Löwenkopfausläufer
Einband
Allgemeine Angaben
17. Jahrhundert. Prachteinband. Schweinsleder über Holz mit blindgeprägten Einzelstempeln auf dem Rücken und ornamentalen Rollen r003922 und r003921 (Vase mit Gehängen etc.). Im Vorderdeckel eingelassen 2 Elfenbeintafeln (2. Hälfte 9. Jahrhundert), von Eierstäben eingerahmt, mit Ranken, Lamm Gottes, Tieren (die sich z.T. im Physiologus nachweisen lassen). Titelschild schwarz umrandet mit roter Aufschrift Evangelium Mathei. Auf dem Hinterdeckel Eckbeschläge. 2 Schließen. Würzburg, 35/E 7.301.
Kodikologie
Beschreibstoff
Material: Schaf-und Kalbspergament
Lagenformel: 24 IV(192)
Lagen: An den Lagenenden römische Zählung, die an allen 4 Seiten von je 2 waagrechten Federstrichen eingefasst ist. Gelegentlich steht die Zahl auch zu Lagenbeginn.
Lagenformel: 24 IV(192)
Lagen: An den Lagenenden römische Zählung, die an allen 4 Seiten von je 2 waagrechten Federstrichen eingefasst ist. Gelegentlich steht die Zahl auch zu Lagenbeginn.
Layout
Schriftraum: 260 x 160 mm
Spaltenzahl: 2 Spalten
Zeilenzahl: 20 Zeilen (Zirkeleinstiche an je beiden Spaltenseiten)
Spaltenzahl: 2 Spalten
Zeilenzahl: 20 Zeilen (Zirkeleinstiche an je beiden Spaltenseiten)
Schrift
- Uncialis
- Angelsächsische Minuskel
- Alemannische Minuskel
Inhalt
- 1r: Aldhelmus, Schireburnensis: De virginitate: Praefatio (Fragment)Literatur:
Edition: MGH AA, Bd. 15, S. 350-352. Literatur: Schaller, Nr. 9616. - 1v: Federzeichnung
- 2r: Miniatur
- 2v: Federproben
- 3r - 66v: Evangelium nach Matthäus
- 66v - 100r: Evangelium nach MarkusSequentia sancti evangelii secundum Marcum. Incipit prefatio Marco.
Marcus ... vocis animatum initio evangelice predicationis - 100r - 155v: Evangelium nach LukasSecundum Lucam prefatio
Quoniamquidem... Fuit in diebus Herodis - 155v - 192v: Evangelium nach JohannesSequentia sancti evangelii secundum Iohannem
In principio
Sekundärliteratur
- Thurn 3,1. S. 52.
- Fischer, Bonifatius: Beiträge zur Geschichte der lateinischen Bibeltexte. 1986. S.456.
- The scriptures and the early medieval Ireland : proceedings of the 1993 Conference of the Society for Hiberno-Latin Studies on Early Irish Exegesis and Homiletics. 1999.
- Oegg, Joseph Anton: Versuch einer Korographie der Erz- und Großherzoglichen Haupt- und Residenzstadt Würzburg oder Historische Entwicklung ihrer Erbauung und Cultur, mittels einer rationellen Topographie, dann ihrer merkwürdigsten Ereignisse, in pragmatischen Annalen. 1808. S. 376-385.
- Matzel, Klaus: Gesammelte Schriften. 1990. S. 274.
- Verzone, Paolo: Werdendes Abendland. 1967. S.220 ; S.238.
- Hofmann Josef; Kainz, Eugen; Freden Max H. von: Franconia sacra : Meisterwerke kirchlicher Kunst des Mittelalters in Franken ; Jubiläumsausstellung zur 1200-Jahrfeier des Bistums und der Erhebung der Kiliansreliquien, 14. Juni bis 12. Oktober 1952 im Mainfränkischen Museum Würzburg. 1952. S. 23, 49f.
- Bischoff, Bernhard; Braunfels, Wolfgang: Karl der Große : Lebenswerk und Nachleben ; Bd. 2: Das geistige Leben. 1965. S.175.
- Thurn, Hans: Handschriften der Universitätsbibliothek Würzburg aus dem Würzburger Domschatz und Heiltum. 1982. S. 206-211.
- Lindsay, Wallace Martin: Notae Latinae : an account of abbreviation in Latin manuscripts of the early minuscle period. 1915. S.493.
- Nürnberger, August Josef: Aus der literarischen Hinterlassenschaft des heiligen Bonifatius und des heiligen Buchardus. 1888. S.133-180; S.136.
- Krämer, Sigrid: Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters ; Bd. 1.2. 1989. S. 855.
- Fischer, Bonifatius: Lateinische Bibelhandschriften im frühen Mittelalter. 1985. S. 134.
- Hofmann, Josef; Bischoff, Bernhard: Libri sancti Kyliani : die Würzburger Schreibschule und die Dombibliothek im VIII. und IX. Jahrhundert. 1952. S.17.
- Goldschmidt, Adolph: Die Elfenbeinskulpturen aus der Zeit der karolingischen und sächsischen Kaiser. 1914.
- Bergmann, Rolf: Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften ; Bd. 4. 2005.
- Niedermayer, Andreas: Kunstgeschichte der Stadt Würzburg. 1860. S.46.
- Stach, Walter: Mitteilungen zur mittelalterlichen Glossographie. 1950. S.11-18.
- Maurer, Helmut: Die Abtei Reichenau: neue Beiträge zur Geschichte und Kultur des Inselklosters. 1974. S.392.
- Gregory, Caspar René: Textkritik des Neuen Testamentes ; Bd. 2. 1902. S.697.
- Borkopp-Restle, Birgitt: Studien zur byzantinischen Kunstgeschichte: Festschrift für Horst Hallensleben zum 65. Geburtstag. 1995. S. 127-146.
- Freudenberger, Theobald: Bischof und Dom : Festschrift zur Vollendung des 60. Lebensjahres von Bischof Paul-Werner Scheele und zur 800. Wiederkehr der Würzburger Domweihe. 1988. S. 525.
- Schutz, Herbert: The Carolingians in Central Europe, their history, arts and architecture. 2004. Abb. 31.
- Gaborit-Chopin, Danielle: Elfenbeinkunst im Mittelalter. 1978. S. 78, 192.
- Holter, Kurt: Das alte und neue Testament in der Buchmalerei nördlich der Alpen. 1963. S. 413 - 471; 457.
- Krusch, Bruno: Chronologica regum Francorum stirpis Merowingicae. 1920. S.468 - S.516, S.489.
- Wegner, Günter: Kirchenjahr und Meßfeier in der Würzburger Domliturgie des späten Mittelalters. 1968. S. 13, Anm. 13.
- Faußner, Hans Constantin: Wibald von Stablo ; Bde 1-3. 2009.
- Lowe, Elias Avery: Codices Latini antiquiores ; 9. 1959. S. 51, Nr. 1422.
- Proniseas Ni Chathain; Richter, Michael: Irland und die Christenheit. 1987. S.47 ; S.176 ; S.20.
- Bischoff, Bernhard; Glauche, Günter; Stoll, Wilhelm; Knaus, Hermann: Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz ; Bd. 4,2: Bistum Freising. Bistum Würzburg. 1979. S. 951 ; S. 975.
- Wenger, Paul Wilhelm: Irische Miniaturen. 1957.
- Stamminger, Johann Baptist: Franconia Sancta. 1881. S. 309.
- Fischer, Bonifatius: Die lateinischen Evangelien bis zum 10. Jahrhundert. 1988. 496 S.
- Bergmann, Rolf: Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jahrhunderts. 1983. S.9, Nr. 992.
- Bergmann, Rolf: Mittelalterliche volkssprachige Glossen. 2001.
- Greul, G.: Einzige Reproduktionen der berühmten Altherthümer der Kgl. Universitäts-Bibliothek zu Würzburg. 1900.
- Regul, Jürgen: Die antimarcionitischen Evangelienprologe. 1969. S. 25, 52, 55, 64.
- Mayer, Hartwig: Bericht über das Vorhaben einer Edition bisher ungedruckter althochdeutscher Glossen. 1973. S. 230.
- Holländer, Hans; Hutter Irmgard: Kunst des Frühen Mittelalters. 1987. S. 238.
- Bergmann, Rolf: Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften. 1973. Nr. 992.
- Hofmann, Josef: Altenglische und althochdeutsche Glossen aus Würzburg und dem weiteren angelsächsischen Missionsgebiet. 1155. S.29.
- Schepss, Georg: Die ältesten Evangelienhandschriften der Würzburger Universitätsbibliothek. 1887. S.22ff.
- Backes, Magnus: Die Geburt Europas. 1969. S. 132.
- Hemmerle, Josef; Hörmann, Wolfgang: Bayerns Kirche im Mittelalter : Handschriften und Urkunden. Ausstellung veranstaltet von den Bayerischen Staatlichen Bibliotheken in Verbindung mit den Staatlichen Archiven Bayerns ; Juni - Oktober 1960. 1960.
- Braunfels, Wolfgang: Karl der Große : Werk und Wirkung ; [10. Ausstellung unter den Auspizien des Europarates ; ... 26. Juni bis zum 19. September 1965]. 1965. S. 273f.
- Matzel, Klaus: Der lateinische Text des Matthäus-Evangeliums der Monseer Fragmente. 1434. S.290-363.
- Malraux, Andre: Le Surnaturel : la Metamorphose des dieux ; 1. 1977. S.155f.
- Homburger Otto; Boeckler, Arthur: Kunst des frühen Mittelalters [Berner Kunstmuseum]. 1949. S.43f.
- Rost, Hans: Die Bibel in den ersten Jahrhunderten. 1946. S. 168.
- Alexander, Jonathan James Graham: Norman Illumination at Mont St.Michel : 966-1100. 1970. S. 51.
- Glaser, Elvira: Frühe Griffelglossierung aus Freising. 1996.
- Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts. Bd. 3, S. 524, Nr. 7500.
- Bergmann, Rolf: Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften ; Bd. 4. 2005. Bd. 4, S. 1877-1878, Nr. 992.
- Houghton, H.A.G.: A newly identified Old Latin Gospel Manuscript: Würzburg Universitätsbibliothek M.p.th.f.67. 2009.
- Houghton, H.A.G.: The Gospel according to Luke in Vetus Latina 11A (Würzburg, Universitätsbibliothek M.p.th.f. 67). 2016.